Trauer

Trauer – Eine Übersicht über alle meine Blogartikel zum Thema Trauer. Julia Geyer Psychologische Beraterin

Kübler-Ross

Kübler-Ross’ Modell der Trauerphasen – und warum es nur ein Teil des Ganzen ist

Wenn wir an Trauer denken, stellen sich viele Menschen einen klaren Weg vor. Zuerst kommt der Schock, dann die Wut, irgendwann die Verzweiflung und am Ende, so hoffen wir, die Akzeptanz. Ein Prozess mit Anfang und Ende, den man Schritt für Schritt durchläuft. Dieses Bild kann Halt geben, besonders in einer Zeit, in der sich alles unsicher anfühlt. Das Modell der fünf Trauerphasen von Elisabeth Kübler-Ross hat deshalb für viele Betroffene große Bedeutung. Es erklärt scheinbar, warum wir fühlen, was wir fühlen, und vermittelt das Gefühl, dass es einen Ablauf gibt, an dem wir uns orientieren können. Doch was passiert, wenn die eigene Erfahrung anders verläuft?Wenn Trauer nicht geordnet, sondern unberechenbar erscheint?Wenn sie sich mal leichter und dann wieder unendlich schwer anfühlt? Viele Menschen erleben genau das. Sie erkennen sich in den fünf Phasen nicht wieder und beginnen, an sich zu zweifeln. Sie fragen sich, ob sie etwas falsch machen, ob sie noch „normal“ sind oder ob ihre Trauer zu lange dauert. Diese Unsicherheit kann die ohnehin schmerzliche Zeit noch schwerer machen. In meinen Blogartikel „Trauern ist nicht das Problem – Trauern ist die Lösung.“ gibt es dazu Impact, dass es kein richtig und kein falsch gibt. Dabei ist genau das, was so verunsichert, oft ein ganz natürlicher Ausdruck von Trauer. Denn Trauer ist kein gerader Weg, sondern ein individueller, lebendiger Prozess. Sie verändert sich, sie bewegt sich, sie überrascht. Es gibt Tage, an denen sie kaum spürbar ist, und andere, an denen sie uns mit voller Wucht trifft. Das Modell von Kübler-Ross ist ein wichtiger Meilenstein in der Geschichte der Trauerforschung, weil es erstmals Worte und Aufmerksamkeit für dieses Thema geschaffen hat. Doch es ist kein allgemeingültiges Gesetz. Ursprünglich wurde es aus der Begleitung Sterbender entwickelt und nicht aus der Beobachtung von Menschen, die einen Verlust betrauern. Wenn wir beginnen, Trauer nicht als etwas zu sehen, das überwunden werden muss, sondern als Ausdruck von Liebe, dann öffnet sich ein Raum für Mitgefühl, Selbstannahme und Transformation.In diesem Beitrag erfährst du, was hinter dem Modell von Kübler-Ross steckt, warum es so weit verbreitet ist und was moderne Forschung heute darüber weiß. Einblick in ein klassisches Trauermodell Das Fünf-Phasen-Modell von Elisabeth Kübler-Ross ist wohl eines der bekanntesten Modelle zum Thema Trauer. Entstanden ist es in den 1960er-Jahren – nicht durch klinische Studien, sondern durch rund 200 Interviews, die Kübler-Ross mit Sterbenden führte.Aus diesen Gesprächen leitete sie fünf Phasen ab, die sie als universellen Prozess verstand: Nach Kübler-Ross durchlaufen Menschen diese Phasen nacheinander – jede müsse vollständig „durchgearbeitet“ werden, bevor die nächste beginnen könne. In der Praxis beobachten viele Fachkräfte tatsächlich ähnliche Gefühle bei Trauernden. Doch die aktuelle Forschung zeigt ein anderes, viel individuelleres Bild:Trauer folgt keinem linearen Ablauf. Sie ist kein klarer Weg mit fünf Stationen, sondern eher ein Meer mit Wellen – mal hoch, mal ruhig, manchmal überraschend still. Warum das Modell trotzdem wichtig ist Trotz wissenschaftlicher Kritik hat Kübler-Ross’ Arbeit einen großen Wert:Sie hat das Thema Sterben und Trauer in eine Zeit gebracht, in der beides in der Gesellschaft kaum besprochen wurde.Ihr Modell hat vielen Menschen Worte für etwas gegeben, das vorher sprachlos machte. Aber: Wenn wir glauben, Trauer müsse „richtig“ verlaufen, kann das zu neuen Belastungen führen.Viele Betroffene erleben ihre Trauer als chaotisch, nicht einzuordnen – und fühlen sich dadurch falsch oder hilflos.Das kann zusätzlich Schmerz auslösen, weil sie denken, sie „funktionieren nicht richtig“. Dabei ist genau das Gegenteil wahr:Trauer ist so einzigartig wie die Beziehung, die wir verloren haben.Manche erleben an einem Tag alle fünf Phasen gleichzeitig. Andere fühlen gar keine Wut, dafür tiefe Erschöpfung.Das ist völlig normal. Wie ich in der Praxis damit arbeite In meiner Beratung begegnen mir Menschen, die verunsichert sind, weil sie sich in diesem Phasenmodell nicht wiederfinden.Gemeinsam schauen wir, was ihre ganz persönliche Trauerform braucht: Ruhe oder Bewegung, Austausch oder Rückzug, Struktur oder freien Raum.Es geht nicht darum, Phasen zu „erledigen“, sondern um einen behutsamen Prozess des Annehmens und Integrierens. Ein Klient beschrieb es einmal so: „Ich dachte, ich müsste meine Trauer irgendwann abschließen. Heute weiß ich, dass sie einfach Teil meines Lebens geworden ist – und das fühlt sich friedlicher an.“ Solche Momente zeigen, dass Transformation nicht linear verläuft, sondern in feinen, stillen Schritten geschieht – oft unbemerkt, aber spürbar. Was die Forschung heute sagt Neuere Untersuchungen – etwa von Trauerforscher Georg Wagner (2013) – zeigen, dass Trauersymptome im Laufe der Zeit asynchron abnehmen, während die Akzeptanz des Verlusts graduell zunimmt.Das heißt: Wir wachsen mit der Zeit hinein in das, was geschehen ist.Nicht, weil wir vergessen, sondern weil wir lernen, mit dem Verlust zu leben. Deshalb ist es so wichtig, Trauer nicht zu pathologisieren oder in starre Modelle zu pressen, sondern sie als lebendigen Prozess zu verstehen. Du willst dich deiner Trauer behutsam annähern? Wenn du das Gefühl hast, festzustecken oder deine Trauer besser verstehen zu wollen, begleite ich dich gerne ein Stück auf deinem Weg.In einem sicheren, wertungsfreien Raum darf alles da sein – Schmerz, Wut, Stille, aber auch erste Momente von Frieden. Hier kannst du mehr über meine Begleitung erfahren und einen Termin vereinbaren:Mehr zur Beratung bei Julia Geyer Fazit Kübler-Ross hat uns einen wichtigen Impuls gegeben, über Trauer zu sprechen.Doch heute wissen wir: Trauer ist kein festes Schema, sondern ein individueller, lebendiger Prozess.Und manchmal ist das Beste, was wir tun können, einfach zu sagen:„Ich bin hier. Ich fühle. Ich lebe – jetzt.“

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Online Trauerbegleitung Julia Geyer Bellenberg, Illertissen, Neu-Ulm

Trauern ist nicht das Problem – Trauern ist die Lösung.

Trauern wird oft als Markel wahrgenommen, zu lang zu viel, nicht richtig, „es war doch nur ein Tier“ (hier zu meinen Blogartikel „Trauer um das geliebte Haustier: Wenn der Abschied schwerfällt und das Herz schmerzt“). Es ist kein Platz in unserer schnelllebigen Welt für wahre Gefühle. Dabei sind sie so wichtig: Trauer ist kraftvoll. Sie führt uns nicht weg vom Schmerz, sondern mitten hindurch. Und zwar dorthin, wo das Leben weitergeht.Früher dachte ich, dass ich es niemals überstehen würde. In meine Kopf malte ich mir aus, wie ich für immer schwieg, wenn einer geliebten Person etwas zustoßen würde. Dann kam der Moment, in dem genau das passierte: Ein geliebter Mensch starb. Ein Anruf um kurz 23.17. . Ich lag schon im Bett. Diese Zeit hat sich eingebrannt in meinen Kopf. Dabei waren wir gestern doch noch Eisessen, haben gelacht und uns wundervoll unterhalten. Auch diese vielen kleinen Details unseres letzten Treffen haben sich eingebrannt. Jede Kleinigkeit. Kaum greifbar hat es sich angefühlt, als ich beim nächsten Wimpernschlag beim Bestatter saß. Man sagt, das Leben ist ein Lehrmeister. Es hat mich nicht unversehrt gelassen und gleichzeitig gezeigt, aber es hat mir gezeigt: Trauern ist kein Zeichen von Schwäche, sondern von Liebe.Nicht trotz der Trauer, sondern mit ihr entsteht wieder Verbundenheit zum Leben. Der Weg durch den Schmerz Lange Zeit war ich ständig in Bewegung. Von Tag zu Tag, von Termin zu Termin, von Aufgabe zu Aufgabe. Bewegung bedeutete Kontrolle . Und Kontrolle bedeutete, nichts fühlen zu müssen.Als der geliebte Mensch starb, lief ich noch schneller: zwischen Terminen, Arbeit, Zuhause, Familie. Nur nicht stehen bleiben. Nur nicht fühlen. Mein Überstundenkonto explodierte quasi. Mein Schlafkonto war im Minus. Dann bekam ich ein kleines Buch geschenkt. Darin stand ein Satz, der mitten in meinem Chaos landete: Du hast eine Verabredung mit dem Leben.Und das Leben findet jetzt statt – nicht in der Vergangenheit, nicht in der Zukunft. (aus: Peace Is Every Step, Bantam Books, von Thich Nhat Hanh, 1991) Damals, in diesen Tagen und Wochen verstand ich dieses Zitat nicht vollständig, ich fand es in manchen Momenten sogar nicht so toll. Zeitgleich ich begann zu ahnen:Das Jetzt ist der einzige Ort, an dem ich atmen kann.Nicht als Flucht, sondern als Halt. Sechs Jahre sind vergangen. Ich lebe. Ich lache. Ich freue mich.Und ich begleite Menschen, die einen Verlust erlitten haben, mit professionellen Blick & Tools, Empathie und eigener Erfahrung. Und ich spüre noch heute, wie viel Wahrheit in diesen Satz liegt.Denn was das Leben mir und meinen Klienten immer wieder zeigt: Hoffnung ist möglich, nicht trotz der Trauer, sondern durch sie. Achtsamkeit inmitten der Angst Angst kann alles verengen. Körperlich macht Sie unseren Brustkorb eng. Der Puls steigt.Ein geliebter Mensch, der plötzlich nicht mehr da ist – und du stehst neben dir, hilflos, voller Sorge, voller Trauer.In einem dieser Momente kam es zu einem kurzen Gespräch: „Wovor hast du Angst?“ – „Vor dem, was kommt.“„Und was ist jetzt?“. Ein kurzer Atemzug, ein Blick aus dem Fenster: „Jetzt scheint die Sonne.“ Das war der Moment, in dem mir klar wurde:Das Jetzt und das Hier nimmt der Angst ihre Macht.Nicht, weil sie sie weg macht, sondern weil sie uns erdet – ja als Wegweiser, wo das Leben tatsächlich stattfindet. Angst ist ein stiller Begleiter, den wir oft am liebsten loswerden würden. Sie macht eng, raubt den Atem, lässt uns nachts wachliegen. Besonders in Zeiten von Krankheit, Verlust oder Unsicherheit scheint sie alles zu überlagern. Doch Achtsamkeit lädt uns ein, nicht vor der Angst davonzulaufen, sondern ihr – behutsam – zuzuhören. Achtsam zu sein bedeutet nicht, dass die Angst verschwindet. Es heißt, sie wahrzunehmen, ohne sie zu bekämpfen. Zu spüren: Da ist Angst. Und gleichzeitig den Boden unter den Füßen zu fühlen, den eigenen Atem, das Licht im Raum. So entsteht ein kleiner Abstand zwischen uns und dem Gefühl, gerade so viel, dass wieder Luft hineinkommt. Das Schwierige an der Angst ist oft nicht sie selbst, sondern das, was wir über sie denken: Ich darf so nicht fühlen. Ich muss stark sein. Ich halte das nicht aus. Diese inneren Sätze lassen die Angst wachsen. Achtsamkeit unterbricht diesen Kreislauf. Sie führt uns zurück in den Moment – dahin, wo das Leben tatsächlich stattfindet. Wenn wir ganz im Jetzt ankommen, bemerken wir: Angst lebt von dem, was noch nicht da ist, von dem, was wir befürchten. Das Jetzt dagegen ist meist stiller, klarer, tragfähiger, als wir denken. Vielleicht ist genau das ihre größte Einladung: zu atmen, zu spüren, präsent zu bleiben, während alles in uns nach Kontrolle ruft. Ich erlebe immer wieder, dass Angst sich verändert, wenn sie gesehen wird. Sie wird weniger laut, manchmal sogar weich. Manchmal zeigt sie, was uns wirklich wichtig ist: Nähe, Sicherheit, Verbindung, Vertrauen. Achtsamkeit inmitten der Angst bedeutet also nicht, stark zu sein. Es bedeutet, ehrlich zu sein. Da zu bleiben. Mit sich. Mit dem, was ist. Und zu wissen: Auch inmitten der Angst darfst du atmen, fühlen, leben. In deinem Tempo. Wenn das Leben in Scherben liegt Ein Scherbenhaufen, ja das blieb gefühlt vom Verlust übrig.Selbst Dankbarkeit für das Offensichtliche – für den Atem, für den Wald, für ein Stück Schokolade – wirkte leer.Erst in einer Gruppe von Trauernden fand ich etwas, das mir gefehlt hatte: Mitgefühl, vor allem für mich selbst. Ich verstand dort: Trauer ist nichts, das man „überwinden“ muss.Sie ist der Weg selbst.Sie will gefühlt, gesehen und gehört werden.Nicht das Wegdrücken hilft, sondern das Hinwenden. Was du fühlst, darf sich verändern. Ein Scherbenhaufen – so fühlte es sich an.Nichts schien ganz, nichts heil. Der Alltag lief irgendwie weiter, aber innerlich war alles still geworden. Selbst Dankbarkeit, die sonst half – für den Atem, für den Wald, für ein Stück Schokolade – fühlte sich leer an. Worte prallten ab, Trost kam nicht an. Der Verlust hatte alles verändert. In dieser Stille wurde mir etwas klar: Trauer ist nichts, das man hinter sich lassen muss. Sie ist kein Berg, den man überquert, um irgendwann „drüben“ wieder normal zu sein. Trauer ist der Weg selbst. Sie verändert sich, sie bewegt sich – manchmal

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tiertrauer julia geyer (1)

Trauer um das geliebte Haustier: Wenn der Abschied schwerfällt und das Herz schmerzt

Der Verlust eines Haustiers ist für viele eine der tiefgreifendsten und schmerzhaftesten Erfahrungen im Leben. Unsere vierbeinigen Freunde sind mehr als nur Tiere – sie sind Familienmitglieder, treue Begleiter, Seelentröster und Quellen unendlicher Liebe. Wenn sie gehen müssen, hinterlässt das eine Leere, die schwer zu füllen ist. Es fühlt sich an, als würde ein Stück unseres Herzens fehlen. In diesem Beitrag möchte ich dir helfen, den Schmerz zu verstehen, ihn anzunehmen und Wege zu finden, mit deiner Trauer umzugehen. Wenn du gerade in dieser Situation bist oder dich auf einen solchen Abschied vorbereitest, dann weiß: Du bist nicht allein. Viele erleben genau dieses Gefühl – und es ist okay so. Trauer ist ein natürlicher Teil des Lebens, auch wenn sie manchmal überwältigend erscheint. Warum trifft uns der Verlust unseres Haustiers so tief? Viele meiner Klienten berichten, dass ihre Haustiere ihnen nicht nur Freude bereiten, sondern auch Trost, Sicherheit und bedingungslose Liebe schenken. Sie sind unsere Vertrauten in guten wie in schlechten Zeiten. Sie hören uns zu, wenn wir sprechen; sie spüren unsere Stimmung und reagieren darauf; sie sind einfach da – ohne Bedingungen. Wenn sie plötzlich nicht mehr da sind, entsteht eine Lücke im Herzen. Diese Lücke kann sich anfühlen wie ein Loch im Leben – leer, schmerzhaft und manchmal kaum auszuhalten. Das liegt daran, dass unsere Tiere uns auf einer emotionalen Ebene so tief berühren: Sie sind unsere Freunde, unsere Seelentröster und manchmal sogar unsere Spiegel. Die Bedeutung unserer Haustiere Stell dir vor: Du hast einen Hund oder eine Katze an deiner Seite, die dich durch Höhen und Tiefen begleitet hat. Vielleicht war dein Hund dein treuer Begleiter bei Spaziergängen im Park oder dein Kater dein stiller Freund beim Lesen auf dem Sofa. Diese Momente sind so alltäglich geworden, dass wir kaum bemerken, wie sehr sie unser Leben bereichern. Doch gerade in schweren Zeiten – bei Stress im Job, bei Beziehungsproblemen oder persönlichen Krisen – waren deine Tiere oft deine Zuflucht. Sie haben dir durch ihre Anwesenheit gezeigt: Du bist nicht allein. Sie haben dir Liebe geschenkt – bedingungslos. Wenn diese Verbindung plötzlich endet, fühlt sich das an wie ein Bruch in deinem Herzen. Es ist normal, traurig zu sein – ja sogar verzweifelt. Gefühle zulassen: Es ist okay, traurig zu sein Viele neigen dazu, ihre Trauer zu unterdrücken oder sich schämen zu fühlen, wenn sie weinen. Doch genau das ist ein wichtiger Schritt auf deinem Weg: Erlaube dir selbst, deine Gefühle zu spüren. Traurigkeit ist keine Schwäche, sondern ein Zeichen deiner Liebe und Verbundenheit. Dein Herz hat einen Schmerz erlitten – das zeigt nur: Du hast dein Tier wirklich geliebt. Die Kraft des Weinenlassens Weinen hilft dabei, den emotionalen Druck abzubauen. Es ist eine natürliche Reaktion auf Verlust und Schmerz. Manche Menschen weinen viel; andere brauchen länger dafür. Beides ist in Ordnung. Wenn du merkst, dass die Tränen kommen wollen – lass sie fließen. Suche dir einen ruhigen Ort oder setze dich ans Fenster mit einem Taschentuch oder einem Notizbuch in der Hand. Es ist wichtig, deine Gefühle nicht zu unterdrücken, sondern ihnen Raum zu geben. Das Weinen ist ein wichtiger Prozess, der dir hilft, den Schmerz zu verarbeiten. Es ist ein Zeichen deiner Liebe und deiner Verbundenheit zu deinem Tier. Indem du deine Trauer zulässt, gibst du dir selbst die Chance, den Schmerz nach und nach loszulassen. Akzeptiere deine Gefühle Es ist wichtig zu verstehen: Deine Trauer gehört dazu. Versuche nicht, sie wegzuschieben oder kleinzureden. Stattdessen solltest du sie annehmen und respektieren. Erkenne an, dass dein Herz verletzt ist – das zeigt nur, wie tief deine Liebe war. Manchmal kann es hilfreich sein, deine Gefühle aufzuschreiben. Ein Tagebuch kann dir dabei helfen, deine Gedanken zu sortieren und den Schmerz aus deinem Herzen herauszuschreiben. Auch das Gespräch mit vertrauten Freunden oder Familienmitgliedern kann sehr entlastend sein. Wege zur Bewältigung der Trauer Jeder Mensch trauert anders. Was für den einen funktioniert, muss für den anderen nicht passen. Hier sind einige bewährte Strategien, um mit deiner Trauer umzugehen: 1. Erlaube dir Zeit Trauer lässt sich nicht beschleunigen. Gib dir selbst die Zeit, die du brauchst. Manche fühlen sich nach wenigen Wochen besser; andere brauchen Monate oder sogar Jahre. Das Wichtigste ist: Sei geduldig mit dir selbst. 2. Schaffe Erinnerungsorte Ein besonderer Platz in deiner Wohnung oder im Garten, an dem du deinem Tier gedenkst – z.B. eine kleine Ecke mit Fotos, Kerzen oder seinem Lieblingsspielzeug – kann Trost spenden. 3. Gedenkrituale Manche finden es hilfreich, eine kleine Zeremonie zu veranstalten: Eine Kerze anzuzünden, Blumen niederzulegen oder eine Geschichte über ihr Tier zu erzählen. Solche Rituale helfen dabei, Abschied zu nehmen und den Verlust bewusst zu würdigen. 4. Austausch mit anderen Betroffenen Der Kontakt zu Menschen, die Ähnliches erlebt haben, kann sehr tröstlich sein. Es gibt spezielle Trauergruppen für Haustierbesitzer – online oder vor Ort –, wo du dich austauschen kannst. 5. Pflege deiner eigenen Bedürfnisse Achte auf dich selbst: Gönn dir Ruhepausen, gesunde Ernährung und ausreichend Schlaf. Bewegung an der frischen Luft – z.B. Spaziergänge – kann ebenfalls helfen, den Kopf frei zu bekommen. Der Weg zwischen Akzeptanz und Erinnerung Mit der Zeit wird die Wunde kleiner – auch wenn sie manchmal noch schmerzt. Wichtig ist: Du wirst lernen müssen, dein Tier in deinem Herzen weiterleben zu lassen. Akzeptanz bedeutet nicht Vergessen, sondern vielmehr das Verstehen: Dein Tier war ein wichtiger Teil deines Lebens – und bleibt es auch in deiner Erinnerung. Du kannst versuchen, positive Erinnerungen bewusst hervorzuholen: Die gemeinsamen Spaziergänge, das Kuscheln auf dem Sofa oder lustige Geschichten aus dem Alltag mit deinem Tier. Diese Erinnerungen sind wertvoll und können dir Trost spenden – auch wenn der Schmerz manchmal wieder hochkommt. Neue Wege gehen: Offen für neues Glück sein Der Verlust eines geliebten Haustiers hinterlässt eine große Lücke in deinem Leben. Doch mit der Zeit kannst du lernen, wieder offen für Neues zu werden. Das bedeutet nicht, dein Tier zu vergessen oder den Schmerz zu ignorieren, sondern vielmehr, dein Herz langsam wieder für Freude und Liebe zu öffnen. Schritt für Schritt vorwärts Trauer braucht ihre Zeit. Es

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