Kennst du dieses Gefühl, wenn dein Kopf rattert, die To-dos dir hinterherwinken und du eigentlich nur einmal tief durchatmen willst? Genau an diesem Punkt standen viele Frauen, die zu mir kommen. Und ich selbst übrigens auch.
Deshalb möchte ich heute meine drei wichtigsten Werte mit dir teilen, nicht als Theorie, sondern so, dass du sie in deinem tatsächlichen Alltag greifen kannst. Zwischen Brotdosen, Meetings, Gefühlsstürmen der Kinder und dieser inneren Stimme, die manchmal flüstert:
„Ich funktioniere nur noch.“ Und hier findest du ganz konkrete Mini-Schritte, wie du sie für dich nutzen kannst.
Diese Werte leitend mich in meinem Privatleben und in meiner beratenden Arbeit. Heute möchte ich sie mit dir teilen, damit du prüfen kannst, ob wir eine ähnliche Wellenlänge haben. Und als kleines Bonus gibt es für dich ganz konkrete Mini-Schritte, wie du sie für dich nutzen kannst.
Hättest du mich vor ein paar Wochen gefragt, was mir in meinem Leben besonders wichtig ist, hätte ich wahrscheinlich gesagt: Loyalität, Authentizität, Selbstbestimmung, Perfektion, Bescheidenheit und vieles mehr.
Doch sind das wirklich meine wichtigsten Werte?
In der letzten Woche habe ich mir noch einmal bewusst Zeit genommen, um meine Werte genauer zu reflektieren: Was sind meine wichtigsten Werte? Wofür stehe ich? Welche Haltungen und Glaubenssätze prägen meine Kommunikation, mein Handeln, mein Leben?
Die Erkenntnis: Nicht alle Werte fallen für mich gleich schwer ins Gewicht. Meine Gewichtung lässt sich auf diese drei zentralen Punkte reduzieren: Intuition, Gelassenheit und Wertschätzung.
Diese Werte sind für mich nicht nur abstrakte Begriffe, sondern lebendige Werte, die aus meiner Sicht die beste Grundlage für innere Balance sind, meinen Alltag prägen und mir Orientierung geben.
In diesem Beitrag möchte ich diese drei Werte genauer erläutern was sie für mich persönlich bedeuten.
Was sind Werte überhaupt? Wie finde ich meine eigenen Werte?
Werte bezeichnen die Grundhaltung, die wir als positiv, erstrebenswert oder moralisch gut ansehen. Sie geben uns Orientierung und helfen und Entscheidungen zu treffen. Dabei sind sie oftmals tief in uns verwurzelt und werden von Mitgliedern einer Gemeinschaft z.B. einer Familie geteilt. Auch zur Identität und Kultur dieser Gemeinschaft tragen sie bei. Im Laufe des Lebens entwickeln sich Werte auch weiter – oft unbewusst.
Werte sind für mich die Grundpfeiler, nach denen ich mein Leben ausrichte. Sie sind wie ein innerer Kompass, der mir Orientierung gibt, wenn Entscheidungen anstehen oder Unsicherheit aufkommt.
Gerade in herausfordernden Situationen ist es hilfreich, sich seiner Werte bewusst zu sein. Sie sind können wie ein Anker in stürmischen Zeiten wirken, indem ich mich frage: „Entspricht das, was ich entscheide, wirklich meinen Werten?“ Das schafft Klarheit und eröffnet die Möglichkeit für bessere Entscheidungen und eine bessere Kommunikation.
Bei meiner Arbeit mit Klienten habe ich festgestellt, dass es manchmal hilfreich ist, sich mit Listen von Werten auseinanderzusetzen oder sogar Online-Tools zu nutzen. Dabei wird man gefragt: Was ist dir wichtiger – Perfektionismus versus Abenteuer? Bescheidenheit versus Neugier? Fragen dieser Art unterstützen dabei, herauszufinden, was einem wirklich wichtig ist und mehr ins Gewicht fällt.
Für mich persönlich sind es vor allem drei Werte, die meinen Weg bestimmen: Intuition – das Vertrauen in mein Bauchgefühl; Gelassenheit – die Fähigkeit, ruhig und ausgeglichen durch den Alltag zu gehen; und Wertschätzung – ehrlich und respektvoll mit mir selbst und anderen umzugehen. Diese Prinzipien begleiten mich täglich und geben mir Halt. Sie helfen mir dabei, authentisch zu bleiben und Entscheidungen zu treffen, die im Einklang mit meinem Inneren stehen.
Wenn du nun dich fragst: „Was sind meine Werte?“ – nimm dir Zeit dafür. Es ist eine Reise zu dir selbst. Und manchmal braucht es nur einen kleinen Schritt oder eine bewusste Reflexion, um deinen eigenen Kompass wieder neu auszurichten.

Mein Wert Nr. 1: Intuition – wieder hören, was in dir leise flüstert
Wenn du komplett überfordert bist und nicht weißt, was gerade richtig ist, unterstütze ich dich, wieder auf deine innere Stimme zu hören, statt noch mehr von außen zu müssen.- Julia Geyer
Ich arbeitest nicht nach Schema F, gebe dir keine abgedroschenen Ratschläge, sondern hören dir zu. Meine Hochsensibilität und Intuition ist meine Superkraft, ich spüre hinein, auch in das Ungesagte und passe die Beratung an dich und deine Bedürfnisse an.
Das bedeutet für dich: Du musst dich nicht erklären, rechtfertigen oder „richtig“ sein.
Du darf mit allem kommen, was gerade da ist – Chaos, Tränen, Wut, Zweifel.
Für mich bedeutet Intuition, auf mein inneres Gefühl – mein Bauchgefühl – zu hören und den richtigen Weg zu spüren, auch wenn ich ihn nicht immer sofort erklären kann. Es ist das stille Wissen in mir, das mir Hinweise gibt, wenn ich vor Entscheidungen stehe. Ich vertraue darauf, dass meine innere Stimme mich führt, gerade wenn der Verstand manchmal zweifelt.
Kennst du sie auch? Die Stimme des inneren Kritikers der dir Gedanken, Ängste und Zweifel ins Ohr flüstert – oder gar schreit? Natürlich ist es nicht immer einfach, dieser leisen Führung des Bauchgefühls zu folgen, wenn der innere Kritiker laut wird. Ich reflektier ihn dann bewusst und je mehr ich übe, auf meine innere Wahrnehmung zu vertrauen, desto klarer wird sie.
Es geht darum, im Moment präsent zu sein und auf das Bauchgefühl zu achten – ohne es zu bewerten oder zu überanalysieren. So kann ich Entscheidungen treffen, die sich richtig anfühlen, auch wenn sie nicht immer logisch erscheinen. Meine Intuition ist ein wertvoller Begleiter auf meinem Weg, auch in der psychologischen Beratung.
Intuition bedeutet für mich: Du spürst wieder, was DU brauchst. Nicht dein Umfeld, nicht die Erwartungen, nicht die innere Antreiberin. Ich weiß: Wenn man ständig im Stress ist, sagt die Intuition manchmal genau gar nichts. Oder sie nuschelt leise irgendwo im Hintergrund.
Mini-Übung (60 Sekunden)
- Leg kurz eine Hand auf deinen Bauch.
- Schließ für 3 Atemzüge die Augen.
- Stell dir eine einzige Frage:
„Was brauche ich JETZT, in diesen nächsten 10 Minuten, wirklich?“ - Und nimm die allererste Antwort, bevor dein Kopf losmeckert.
Das ist Intuition im Alltag. Nicht mehr, nicht weniger.

Mein Wert Nr. 2: Gelassenheit – Ruhe bewahren mitten im Chaos
Wenn dein Nervensystem auf Dauerstress läuft und du nur noch reagiere, zeige ich dir Wege, wie du wieder runterkommst, mitten im Mama-Wahnsinn. – Julia Geyer
Es ist nicht mein Ziel dich zu optimieren oder schneller zu machen. Die Welt ist schließlich schnell genug. Ich unterstütze dich langsamer zu werden … innerlich. Damit dein Nervensystem endlich merkt: Ich bin gerade sicher.
Das ist keine Esoterik, sondern Überlebenshilfe im Mama-Wahnsinn.
„Entdecke die Gelassenheit“ wurde uns als liebevoller Leitfaden zur Hochzeit gewünscht und seitdem ist sie bewusster ein Teil meines Lebens. Gelassenheit bedeutet für mich, inmitten von Herausforderungen ruhig zu bleiben und die Dinge so anzunehmen, wie sie sind. Es ist die Fähigkeit, nicht sofort in Stress oder Panik zu verfallen, sondern einen Schritt zurückzutreten und die Situation mit Abstand zu betrachten. Das heißt nicht, dass ich alles egal finde – vielmehr versuche ich, meine Reaktionen bewusst zu steuern und nicht impulsiv zu handeln.
Durch regelmäßige Achtsamkeitspraxis und Dankbarkeitsübungen lerne ich, meine Gedanken und Gefühle wahrzunehmen, ohne mich von ihnen überwältigen zu lassen. Das gibt mir die Kraft, gelassen durch den Alltag zu gehen und auch in schwierigen Momenten einen klaren Kopf zu bewahren. Gelassenheit ist für mich eine Haltung des Vertrauens – in mich selbst und in den Fluss des Lebens.
Auch im Umgang und in der Kommunikation mit anderen ist die Gelassenheit ein wunderbares Tool, um Zündstoff aus einem Gespräch zunehmen und es nicht explodieren zulassen, beispielweise wenn jemand eine andere Meinung oder eine andere Ansicht hat.
Gelassenheit heißt nicht, dass du immer entspannt bist.
Gelassenheit heißt: Dein Nervensystem darf runterfahren, auch wenn die Welt gerade voller Geräusche, Termine oder Emotionen ist.
Mini-Übung (10 Sekunden), wenn du kurz vorm Explodieren bist
- Stell beide Füße flach auf den Boden.
- Atme 4 Sekunden ein, 6 Sekunden aus.
- Lass beim Ausatmen bewusst die Schultern sinken.
- Sag dir innerlich: „Ich muss das jetzt nicht perfekt machen.“
- wenn du magst, wiederhole das 3-5x
Nach 3 Minuten fühlt es sich an wie: 10 % weniger Stress.
Und manchmal reichen 10 %, um den Alltags/Job/Mama-Wahnsinn auszuhalten.

Mein Wert Nr. 3: Wertschätzung – für andere, aber vor allem für DICH
Wenn du das Gefühl hast, immer zu kurz zu kommen und nie genug zu sein, begegnest ich dir ohne Bewertung – und stärke dich von innen heraus. – Julia Geyer
Ich sehe dich nicht als „Problem“, das gelöst werden muss. Sondern als Frau, die schon viel getragen hat und trotzdem noch steht.
Bei mir geht es nicht um höher, besser, weiter, sondern um ehrlich, machbar und menschlich.
Wertschätzung bedeutet für mich, anderen Menschen – auch mir selbst – offen und ehrlich mit Respekt begegnen. Es ist die Fähigkeit, das Gute im Gegenüber zu sehen und ihre Einzigartigkeit anzuerkennen – unabhängig von Fehlern oder Schwächen. Die auf Augenhöhe zu begegnen, deine Bedürfnisse wahrzunehmen, meine ganze Aufmerksamkeit dir zu schenken und verlässlich an deiner Seite zu stehen.
Es geht darum, kleine Gesten der Anerkennung auszudrücken und Menschen so anzunehmen, wie sie sind. Diese Haltung schafft Vertrauen und verbindet uns auf einer tieferen Ebene. Für mich ist Wertschätzung eine Grundhaltung im Umgang miteinander – sie macht Beziehungen authentisch und lebendig.
Wir Mütter sind Weltmeisterinnen im Geben.
Aber Wertschätzung bedeutet für mich auch: für dich selbst den Platz frei halten, den du anderen gibst.
Und ja, das fühlt sich am Anfang ungewohnt an.
Mini-Übung (30 Sekunden) für abends, wenn du todmüde bist
Schreib dir 1 Satz auf (oder sag ihn dir im Kopf), der beginnt mit:
„Heute bin ich stolz auf mich, weil …“
Es darf winzig sein:
„… ich durchgehalten habe.“
„… ich gelacht habe, obwohl ich erschöpft war.“
„… ich einmal Nein gesagt habe.“
Das reicht.
Werte im Wandel der Zeit
Wie bereits erwähnt, sind unsere Werte keine Fixpunkte, die unverrückbar bleiben. Im Laufe des Lebens entwickeln sich neue Überzeugungen, während andere an Bedeutung verlieren. Das ist ganz normal – schließlich ist Veränderung das Einzige, was wirklich beständig ist. Und genau deshalb ist dieser Artikel auch nur eine Momentaufnahme meiner aktuellen Sicht der Dinge. Auch ich werde mich immer wieder neu mit meinen Werten beschäftigen und sie reflektieren, hinterfragen und neu ordnen dürfen.
Ich liebe den Gedanken, dass Werte sich entwickeln dürfen. Du musst dich nicht festlegen wie bei einem Tattoo. Du darfst wachsen. Du darfst dich neu kennenlernen. Besonders, wenn du lange funktioniert hast statt gelebt.
Warum ich diese Werte gewählt habe
Ich habe sie gewählt, weil mir irgendwann nichts anderes mehr geholfen hat. Ich kenne das Leben im Dauer-Funktionieren, ein Burnout habe ich ja bereit durchlebt. Ich weiß, wie es sich anfühlt, stark sein zu müssen, während innen alles laut ist. Wie man weitermacht, obwohl der Körper längst Signale sendet und die eigene Grenze schon überschritten ist.
In meinem beruflichen Weg, und auch persönlich, bin ich immer wieder an Punkte gekommen, an denen Druck, Tempo und Erwartungen mehr Schaden als Hilfe angerichtet haben.
Da wurde mir klar:
So will ich nicht mit Menschen arbeiten. Und so will ich selbst nicht mehr leben.
Diese Werte unterstützen Frauen, die wie du und ich manchmal abends im Bett liegen und denken:
„Ich kann nicht mehr. Ich will gelassener sein. Ich rutsche immer wieder in alte Muster.“
Diese drei Werte sind wie kleine Lichter, die den Weg wieder sichtbar machen.
Wie ein Leuchtturm.
Ich habe gelernt, wie schnell Menschen sich verlieren, wenn sie nur noch auf äußere Stimmen hören.
Ich habe gesehen – und selbst erlebt –, wie gut es tut, wieder nach innen zu lauschen.
Nicht, um alles zu wissen. Sondern um sich selbst wieder zu spüren.
Deshalb arbeite ich intuitiv, weil jeder Mensch etwas anderes braucht und echte Veränderung nicht aus Konzepten entsteht,
sondern aus Verbindung.
Gelassenheit war für mich kein Zustand, sondern eine Notwendigkeit. Ich habe erlebt, was Dauerstress mit dem Nervensystem macht.
Wie schnell man nur noch reagiert, statt zu fühlen. Wie erschöpft man wird, wenn es keinen Raum mehr zum Durchatmen gibt.
Heute weiß ich: Ohne innere Ruhe ist keine Klarheit möglich. Deshalb ist Gelassenheit kein Ziel, sondern die Grundlage meiner Arbeit.
Ich habe zu oft gesehen, wie Menschen bewertet, gedrängt oder übergangen werden, auch dort, wo eigentlich Unterstützung gedacht war. Wertschätzung bedeutet für mich: Dich nicht verändern zu wollen, sondern dich ernst zu nehmen. Dich nicht zu analysieren, sondern dir auf Augenhöhe zu begegnen. Jede Frau, die zu mir kommt, hat bereits genug getragen. Das verdient Wertschätzung, keinen weiteren Druck.
Diese Werte leiten mich in jeder Begleitung.
Sie bestimmen, wie ich zuhöre,
wie ich Raum halte
und wie ich mit dir arbeite.
Nicht perfekt. Aber ehrlich, traumasensibel und mit dem tiefen Wunsch, dass du dich wieder sicherer in dir selbst fühlst.
Was das konkret für unsere Zusammenarbeit heißt
- Kein Druck, keine schnellen Lösungen, kein „Du musst nur…“
- Raum für mein Tempo – auch wenn es langsam ist
- Verständnis für mein Leben mit Kindern, Mental Load und Daueranspannung
- Ein sicherer Rahmen, in dem ich wieder bei mir ankommen darf
Meine Werte sind nicht nur Worte, sondern werden täglich von mir gelebt.
Wenn du magst, begleite ich dich dabei
Wann hast du dich das letzte Mal bewusst mit deinem eigenen Werten auseinandergesetzt?
Nicht mit Druck.
Nicht mit „Du musst nur positiv denken“.
Sondern traumasensibel, menschlich und so, dass du dich wirklich gesehen fühlst.
Und vielleicht ist das ja der erste Schritt:
Einmal innehalten.
Einmal atmen.
Einmal spüren: Was brauchst DU?

