Entspannte Weihnachtszeit statt Mama-Wahnsinn

Entspannte Weihnachtszeit statt mama wahnsinn -Julia Geyer

Die Weihnachtszeit hat dieses besondere Versprechen: Wärme. Nähe. Besinnlichkeit. Und gleichzeitig fühlt sie sich für viele Frauen an wie ein innerer Dauerlauf. Die letzten Termine, Erwartungen, Basteln im Akkord, Dekorieren, Wichtel-Streiche, emotionale Spannungen, volle To-do-Listen – und irgendwo dazwischen du. Du atmest durch und denkst vielleicht: „ Wo bleibt dieses besinnliche Weihnachts-Feeling?“. Und dann geht’s schon wieder weiter. Du funktionierst. Du bist du müde. Gereizt. Dünnhäutig. Nicht, weil du undankbar bist, sondern weil du zu viel trägst.

Fühl mal in dich hinein, wie wäre es, wenn ihr als Familie in der Weihnachtszeit enger zusammen rückt? Wenn Nähe mehr zählt, als der zwanghafte Perfektionismus beim nächsten Wichtelstreich? Gut oder? Dieser Artikel ist für dich, wenn du Weihnachten nicht perfekt machen willst, sondern echter und ruhiger erleben möchtest.

Warum die Vorweihnachtszeit so stresst

Die Adventszeit und Weihnachten ist als Familie eine spannende Zeit. Bei uns als Erwachsene erleben wir es im Guten, wie im weniger Guten. Weihnachten triggert mehr als Glühwein und Lichterketten. Es aktiviert Erinnerungen, alte Erwartungen, familiäre Dynamiken und hohen Erwartungen an uns selbst, als auch von unserem Umfeld. Für Kinder ist diese Zeit des Jahres genau so aufregend. Sie spüren zum einem unsere Emotionen und Gefühle und zum anderen lernen sie gerade mit ihren eigenen klar zu kommen. Und nebenbei noch die ganzen Sinneseindrücke wie blinkende Lichter, viele Menschen, andere Gerüche. Manche Kinder reagieren emotional stärker darauf, wie andere. Hier kann es schnell komplex werden, denn du möchtest ja für dein Kind eine tolle Adventszeit voller Erinnerungen schaffen, an die es sich später mal erinnert.

Parallel läuft der Alltag trotzdem weiter. Und du versuchst, alles zusammenzuhalten und ein schönes Fest für alle zu gestalten. Viele Frauen, die ich begleite, sagen in dieser Zeit: „Ich funktioniere nur noch, aber innerlich bin ich leer.“ Das ist kein persönliches Versagen. Das ist eine logische Reaktion auf eine Zeit, die viel Nähe verspricht, aber oft zu wenig echte Entlastung bietet. Der wichtigste Perspektivwechsel: Es muss nicht alles „besonders“ sein. Es ist okay, wenn der Wichtel „nur“ Mal durch Puderzucker gelaufen ist oder die Stofftiere an den Esstisch gesetzt hat.

Eine entspannte Weihnachtszeit beginnt nicht mit besserem Zeitmanagement. Sondern mit einer Entscheidung: Du darfst auswählen & Du musst nicht alles mitmachen.

Frage dich ehrlich:

  • Was tut uns als Familie wirklich gut?
  • Welche Treffen kosten mehr Kraft als sie schenken?
  • Wo machen wir Dinge aus Gewohnheit – nicht aus Freude?

Jedes bewusste Weglassen schafft Raum. Jedes bewusste Behalten schafft Klarheit.

Für dich. Für echte Verbindung. Verbindung mit deiner Familie und das wird deinen Tank auffüllen.

Kleine Rituale für mehr Freude

Du brauchst keine Katalog-Weihnacht. Du brauchst verlässliche, einfache Inseln der Freude und auch Ruhe. Wichtig ist, dass es dich entspannt und nicht noch mehr erschöpft, daher hier kleine Impulse.

  1. Ein Weihnachtsbuch lesen: Machts euch gemütlich, macht LED-Kerzen an, und nehmt euch an Weihnachtsbuch. Lass dein Kind entscheiden welche Geschichte dran ist, auch wenn du das Buch schon das 100xMal vorgelesen hast, genieße das zusammen sein. Dein Nervensystem liebt Vorhersehbarkeit.
  2. Tanzen zum Weihnachtslied: Ein wilder Tanz zum Lieblings-Weihnachtslied der Familie fühlt sich vielleicht anfangs komisch an, bringt aber Freude und ein Wir-Gefühl – Probier’s mal aus. Seit Kindheit sind die Lieder von Rolf in meinem Ohr und ja sie werden auch in diesen Tagen kräftig gesungen und betanzt.
  3. Weniger Zeug, mehr Gefühl: Geschenke dürfen klein sein. Kinder erinnern sich nicht an die Menge, sondern an deine Präsenz und Liebe. Die nährt sie nachhaltig. Oftmals haben sie ihr Lieblingsstück doch schnell ausgemacht und die anderen Dinge fallen in den Hintergrund. Somit ist klar welches Spielzeug die nächsten Tage mit auf eventuelle Reise geht.
  4. Mini-Pausen für dich als Mama: Damit dein Tank auch über die Adventszeit voll bleibt, versuche dir bewusst Mini-Pausen zu schaffen. Ein warmer Kaffee. Ein paar tiefe Atemzüge vor dem Mittagessen. Nicht als Luxus, sondern als Notwendigkeit.

Perfektion loslassen – das größte Geschenk

Die Weihnachtszeit ist für Kinder intensiv. Vorfreude, Reizüberflutung, wenig Regulation. Statt dagegen anzukämpfen, hilft:

  • Gefühle benennen („Ich sehe, wie aufgeregt dein Körper ist.“)
  • Struktur halten (gleiche Abendrituale)
  • Co-Regulation anbieten (Nähe, Stimme, Atmung)

Mehr dazu in meinen Blogartikel „Wenn Kinder emotional „hochdrehen“ – zusammen durch die intensive Vorweihnachtszeit“ . Kinder brauchen keine perfekten Eltern. Sie brauchen anwesende. Und die können wir nur sein, wenn wir selbst nicht dauerhaft übergehen. Vielleicht ist das der schwierigste Teil:

  • Nicht alles schön machen zu wollen.
  • Unordentliche Küche.
  • ein Lebkuchenhaus, dass zusammenklappt. Mein Tipp: mit Karamellisierten Zucker klappts besser und halt.
  • Plätzchen, die schief sind.
  • Tage, die lauter sind als geplant.

Aber genau dort entstehen echte Erinnerungen. Nicht im perfekten Moment, sondern im gemeinsamen Erleben. Wie sich eine stimmige Adventszeit wirklich anfühlt. Sie ist nicht ruhig wie im Katalog. Und nicht fröhlich wie in der Werbung. Sie ist menschlich, manchmal chaotisch, oft warm und ehrlich.

Sie entsteht, wenn du dir oder ihr euch als Familie, erlaubst zu sagen:

  • Wir dürfen Nein sagen.
  • Wir dürfen Erwartungen loslassen.
  • Wir dürfen es auf unsere Weise machen.

Und das heißt für dich als Mutter nicht:

  • Du bist nicht zu empfindlich.
  • Du bist nicht schlecht organisiert.
  • Du bist nicht „zu wenig belastbar“.

Du lebst in einer Zeit voller Anforderungen, und dein Wunsch nach Ruhe ist legitim.

Wenn du dieses Jahr beginnst, dich selbst mitzudenken und nicht zu vergessen, veränderst du mehr als nur Weihnachten. Du schaffst Sicherheit. Für dich. Und für deine Familie.

Wenn du merkst, dass dein Nervensystem gerade dauerhaft auf Alarm steht und du dir Begleitung wünschst, die alltagstauglich, traumasensibel und ohne Druck ist: Du darfst dir Unterstützung holen. Du musst da nicht alleine durch. Kontaktiere mich gerne über das Kontaktformular und hol dir dein Kennenlerngespräch ( für 0€).

Ich wünsche dir und deiner Familie eine besinnliche Adventszeit. Deine Julia

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